Rückblick auf Veranstaltungen und Aktionen

Gottesdienst auf der Hartefelder Bürgerwiese

 

Da die Hartefelder Herbstkirmes wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden kann, luden die St. Antonius-Schützenbruderschaft und die Kirchengemeinde St. Maria Magdalena am Sonntag, 6. September um 10.30 Uhr zu einem Gottesdienst unter freien Himmel  auf der Bürgerwiese ein. Bei strahlendem Sonnenschein waren auch Fahnen- und Bannerabordnungen aller Vereine der Vereinsgemeinschaft Hartefeld, Vernum, Poelyck vertreten und gaben in ihrer Aufstellung hinter dem aufgebauten Altar ein imposantes Bild ab. Der Festgottesdienst stand unter der Leitung von Pfarrer em. Heiner Dresen und Diakon Helmut van den Berg aus Sevelen.

In seiner Predigt ging Heiner Dresen auf die heute sehr häufig festzustellende gestörte Kommunikation unter den Menschen ein. Konfliktlösungen im Umgang miteinander gestalten sich schwierig, weil es vielen immer schwerer fällt, andere Meinungen, Weltanschauungen, persönliche Lebensauffassungen auszuhalten. „Die Grenze zwischen dem, was ich persönlich als störend empfinde, und dem, was in einer demokratischen, freiheitlichen Gesellschaft wirklich untragbar ist, scheint immer mehr zu zerfließen“, so Heiner Dresen. Der Machtkampf, den anderen mundtot zu machen, ihn aus der Kommunikation zu werfen, zu „exkommunizieren“, ist voll entbrannt. Auch die christlichen Kirchen bilden da keine Ausnahme. Wenn im Namen der Liebe alles geschehen darf: andere Menschen ausschließen oder mit Verachtung strafen oder die menschliche Würde missachten (Beispiel sexueller Missbrauch). „Es gibt sie eben auch in der Kirche, die Konflikte und das Versagen von Menschen auf allen Ebenen“.

Ausgehend vom Tagesevangelium (Mt 18, 15-20) beschreibt Heiner Dresen die Möglichkeiten der Konfliktlösungen in einer Gemeinde, ein Gespräch zu einem guten Ende zu führen, denn „das Scheitern der Kommunikation ist immer eine Niederlage auf beiden Seiten“. Aber wenn die Kommunikation scheitert, dann soll der andere nicht „wie ein Heide oder ein Zöllner“ sein, der als Sünder aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wird. Jesus zeigt ein Zeichen gelingender Kommunikation, indem er mit den Sündern isst und trinkt, weil auch Gott niemanden in diesem Leben endgültig „aus der Berufung zur endgültigen Gemeinschaft mit ihm“ ausschließt. Wir sollten trotz des Scheiterns der Kommunikation und einer Trennung aus menschlicher Sicht die Hoffnung auf Gott nicht aufgeben. „Denn was wäre das für ein Glaube, der Gott nicht zutrauen würde, die Wege von Menschen auch dort zum Guten zu wenden, wo wir scheitern und versagen?“

Am Ende des Gottesdienstes durften die diesjährigen Kommunionkinder mit ihren Geschenken zum Altar kommen, wo sie und die Kinder gesegnet wurden. Heiner Dresen sprach die Hoffnung aus, dass die Geschenke bis zur Goldkommunion halten mögen.

Im Anschluss an den Gottesdienst legte Ortsbürgermeister Friedhelm Dahl einen Kranz der Vereinsgemeinschaft gemeinsam mit Vertretern der St. Antonius Bruderschaft und der Löscheinheit Hartefeld-Vernum am Ehrenmal am „Alten Pfarrhaus“ zur Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege nieder.